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Rezension: Die Weinmacher-Ein Jahr mit den fränkischen Winzern- Stefan Bausewein, Julia Schuller

Das Autorenteam #Stefan_Bausewein und #Julia_Schuller stellen sich zu Beginn ihres reich bebilderten Buches als dessen Gestalter vor, die komplexe Arbeitsprozesse verständlich machen und zwar so, dass es Freude bereitet, die nächste Buchseite aufzuschlagen. Solch ein Versprechen macht natürlich neugierig.

Das Vorwort zu diesem Werk hat Dr. Hermann Kolesch verfasst. Er ist Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau. Dies lässt die Seriosität der Publikation erahnen, noch bevor man sie durch die ausgiebige Lektüre bestätigt bekommt.   

Bausewein&Schuller stellen in Wort und Bild 25 fränkische Weingüter vor, indem sie diese durch die Jahreszeiten begleiten und hier dem Leser Zugang zu den Mühen und Freuden der Weinmacher verschaffen. 

Auf einer doppelseitigen Landkarte erfährt man, wo die die einzelnen Weinorte lokalisiert sind. 

Die Präsentation beginnt mit dem Rebschnitt im Winter. Vorgestellt wird zunächst das Tun im #Privat_Weingut_Schmitt, dessen hervorragende Weine wir auf "Buch, Kultur und Lifestyle" bereits vorgestellt und auch ein Interview mit der Winzerin #Anja_Schmitt_Kraiß realisiert haben. Das Interview mit Anja Schmitt-Kraiß und Frank Kraiß im vorliegenden Buch ist eine tolle Ergänzung, weil es hier speziell um die Pergola-Erziehung geht. 

Anschließend befasst sich das Autorenteam mit den Arbeiten fränkischen Winzer im Frühling. Dabei handelt es sich um Drahtarbeiten, Niederziehen, Bodenbearbeitung und Begrünung. Vorgestellt  werden zunächst die #Winzer_Sommerach, die schon mehrfach als "Beste Deutsche Genossenschaft" ausgezeichnet wurden.  In diesem Fall kann man im Rahmen eines Interviews mehr über das Tun der Genossenschaftswinzer im Frühling erfahren- #Frank_Dietrich der geschäftsführende Vorstand,  äußert sich hier nicht nur zu arbeitstechnischen Fragen, sondern auch zu den Vorteilen und Schwierigkeiten einer Genossenschaft. 

Neben den Texten begeistern stets auch die tollen Fotos, so etwa von den Steillagen vom #Weingut_Fürst. #Sebastian_Fürst, Sohn des Spitzenwinzers Paul Fürst, äußert sich in seinem Interview u.a. zu den besonderen Herausforderungen von Terrassenanlagen. 

Dann liest man von einer der ältesten Weinbaufamilien im Maindreieck, der Familie Schmachtenberger. #Markus_Schmachtenberger ist Mitglied von #Ethos_Franken.  Die Gruppe von 13 jungen Winzern mit einer gemeinsamen Haltung, möchte Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang bringen. 

Auch im dann folgenden Interview erfährt man Spannendes, was das Tun eines Winzers  im Frühling anbelangt. Hier meldet sich das #Weingut_Trockene_Schmitts zu Wort, das ausschließlich naturreine Weine ohne Zuckerzusatz erzeugt. 

Die Entwicklung der Reben- ein Thema im Frühling- wird  fotografisch  bestens  veranschaulicht. Dabei werden sofort nach der Weinblüte die ersten Beeren gebildet, nachdem die Fruchtknoten bestäubt worden sind. Sehr gut wird über die Färbung der Beeren und das Lesegut informiert, um dann im Interview mit der Winzerin #Christine_Pröstler. u.a. Wissenswertes über die Toplage Benediktusberg zu erfahren. 

Anschließend liest man von dem Gründungsmitglied von ETHOS, dem #Weingut_Neder, das im fränkischen Saaletal gelegen ist, dort am Rande des Biosphärenreservates Rhön umwelt- und ressourcenschonenden Weinbau betreibt und staunt über die wunderschönen Fotos, die zum Reisen motivieren.

Ich möchte nun nicht alle 25 Winzer und Winzerinnen, die im Buch vertreten sind, benennen, jedoch nicht unerwähnt lassen, dass alle preisgekrönt sind. 

Gelungen ist die fotografische Präsentation des Winzer-Werkzeugs und auch der Pflanzen, die zur Begrünung dienen. Solche Bilder prägen sich ein und sind lehrreich. 

Auch das  #Weingut_Juliusspital,  das eines der größten Weingüter Deutschlands ist, wird vorgestellt. Hier gibt #Nicolas_Frauer ein aufschlussreiches Interview. 

Gefreut habe ich mich, dass das #Weingut_Hillabrand mit sehr schönen Fotos und einem tollen Interview vertreten sind, weil wir diese Weine des Weinguts sehr schätzen. 

Gefallen hat mir das Foto eines Weinstocks mit entsprechenden Erläuterungen und ein Interview mit #Patek&Bachner, die seitens ihres Chefs, des Weingutbesitzer #Horst_Sauer Rebflächen zum Experimentieren zur Verfügung gestellt bekommen. Das nenne ich nobel.

Ein sehr ausführliches Interview hat #Andreas_Weigand gegeben, dessen Weingut sich aktuell in der Umstellung auf den ökologischen Weinbau befindet. Von ihm erfährt man, wie es um den Silvaner steht und was für ihn das fränkische Lebensgefühl bedeutet. 

Über die Weinlese im Herbst kann man sich visuell einen sehr guten Eindruck verschaffen, so etwa im #Weingut_Bürgerspital, das mit seinen 160 Eichenholzfässern einen der größten Holzfasskeller in Deutschland besitzt. Mit Stephan Krämer/ #Ökologischer_Land_&_Weinbau_Kraemer haben wir auch bereits gesprochen und dessen Weine vorgestellt. Das Interview im Buch in Verbindung mit den wunderschönen Bildern macht Lust auf seinen Wein, den man wirklich empfehlen kann. 

Besondere Neugierde hat bei mir das #Weingut_Franziska_Schömig geweckt, das ich bislang noch nicht kannte. Sie selbst bezeichnet sich als Nischenwinzerin, die ganz "abgefreakte Dinge" machen kann, weil sie keine Masse erzeugen muss. 

Alsdann erfolgt nach der Präsentation diverser weiterer Winzer der Winter und hier das #Weingut_Hans_Wirsching, dessen Weine wir ebenfalls schon vorgestellt haben und bereits drei Interviews mit #Andrea_Wirsching realisieren konnten. Das Autorenteam hat tolle Fragen gestellt, die von Andrea Wirsching wie immer mit viel Sachverstand beantwortet wurden. 

Aufschlussreich auch ist das Interview mit der #Büttnerei_Assmann und mit #Dr._Hermann_Kolesch von der Bayerischen Landesanstalt für Wein -& Gartenbau. Hier erfährt man von notwendigen neuen Lösungsansätzen im Bereich der #Steillagenbewirtschaftung in Franken. Dr. Kolesch setzt auf die #Digitalisierung und die# Robotik, die #Schwarmtechnologie. 

Fazit: Die Stärke des Buches liegt  eindeutig in den imposanten Bildern, den ausführlichen Interviews (kluge Fragen, informative Antworten) und der vermittelten Wertschätzung im Hinblick auf die Arbeit der vorgestellten Winzer, die alle ausgezeichnete Weine kreieren und auf diese Weise für die Weinregion Franken überzeugend werben. 

Sehr empfehlenswert, 

Helga König

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