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Rezension: Spirit of North-Cocktails an Drinks aus Skandinavien-Selma Slabiak-teNeues

Die gebürtige Dänin Selma Slabiak ging 2007 nach New York und machte sich in der dortigen Cocktailszene einen Namen. Als leitende Barkeeperin im gefeierten skandinavischen Sternerestaurant Aska war sie für das innovative Barprogramm zuständig. Des Weiteren arbeitete sie in angesehenen Cocktailbars in Brooklyn und Manhattan. Bekannt ist sie für fantasievolle Drinks, die neugierig auf die Zutaten machen. Es handelt sich dabei um skandinavische Ingredienzien. Inspirieren lässt sie sich von der nordischen Tradition. 

In diesem Buch geht es vor allem um Hygge. Das ist ein nordisches, angenehmes Lebensgefühl, das sich in den offerierten Cocktails spiegelt,  aber offenbar nur dann, wenn man die Drinks mit viel Herz zubereitet. 

Man erfährt zunächst Wissenswertes über die Basics für die Drinks, über die nordische Einmachtradition und erhält zudem Basicrezepte so etwa für "Oregeat". Das ist ein Sirup mit Mandelgeschmack.

Die Rezepte für skandinavische Cocktails in der Folge sind den Jahreszeiten zugeordnet. Dabei erzählt die Autorin vor jedem Rezept eine hübsche Geschichte, die mit dem Drink im Zusammenhang steht. So liest man, dass Frühlingsdrinks beispielsweise zumeist aus hellen Spirituosen gemixt werden, weil diese besser zu den zarten Geschmackszutaten passen 

"Diamond Day" soll an einen Spaziergang durch den Wald erinnern, wenn die Sonne durch die Blätter dringt und die Zweige das Licht diamantengleich brechen. Wenig später dann gibt es das Rezept für "Yggdrasil". Verwendet werden zu diesem alkoholfreien Cocktail u.a. eingelegte Fichtennadelspitzen. Die Fichte gilt im Norden als mächtiger Lebensbaum, der in Asgard, der Wohnstadt der Götter steht. Sogar ein Rezept für einen "Frühlingssalat" mit Fichtennadelspitzen lernt man kennen, den die Star-Mixologin mit geräucherten Makrelen und einem Glas eisgekühltem, selbstgemachten Aquavit serviert. 

Ausführlich erzählt sie über die Walpurgisnacht und mixt einen gleichnamigen Drink, der es in sich hat. 

Bei den Sommergetränken fällt der "Madigan" ins Auge. Walderdbeeren und Johannisbeeren spielen hier die entscheidende Rolle und so geht es weiter mit einem "Blixen", einem Cocktail , der nach der berühmten dänischen Schriftstellerin Tanja Blixen benannt worden ist. 

Auch im Herbst und im Winter spielen fruchtig-süße Nuancen in den Cocktails von Selma Slabiak oft eine Rolle. Überzeugend ist der "Paere Dansk", der nach Birne mundet. 

Was noch? Ein Rezept für "Glogg" wurde auch nicht vergessen. Das ist ein warmer, gewürzter Wein, der Gewürze wie Kardamom, Sternanis, Zimt und Gewürznelken enthält. 

Alles ein wenig geheimnisvoll wie die nordische Sagen und Mythenwelt…. Damit spannend zu lesen und interessant auszuprobieren sowie zu verkosten.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Spirit of the North - Cocktails und Drinks aus Skandinavien. Originelle Rezepte und nostalgische Geschichten aus dem hohen Norden - 19,4x24 cm, 160 Seiten

Rezension: Blaue Stunde- Rezepte, die den Abend feiern- Tapas, Antipasti, Mezze, Ceviche & Apéro – Stevan Paul – Brandstätter

Stevan Paul, der Autor dieses Buches, nennt die sogenannte Blaue Stunde einen magischen Moment. Sie sei die beste Zeit für Geschichten, zum Zuhören, zum Reden, zum Staunen und Lachen. Von daher kommen überall auf der Welt Menschen zu diesem Zeitpunkt zusammen und treffen sich an Tresen, Theken und Bars, in Pubs, Izakayas, Bodegas und Bistros, der Cervejaria und der Tapas-Bar auf ein Glas und ein paar Snacks. Diese spezielle Barfood-Kultur zählt in vielen Ländern zum kulinarischen Erbe.

Der Autor und die Fotografin Daniela Haug nehmen die Leser mit auf eine besondere kulinarische Reise nach Samoa, Australien, Japan, China, Indien, die Türkei, Griechenland, Ungarn, Italien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Dänemark, Schweden, Spanien, Marokko, Belgien, Frankreich, die Niederlande, Portugal, Großbritannien, Brasilien, USA und Mexiko. Stets erfährt man ein wenig über die Ess- und Trinkgewohnheiten des fokussierten Landes zur Blauen Stunde und auch ein wenig Anekdotisches. Impressionen in besagtem Zeitrahmen lassen den Blick lange verweilen, speziell wenn die Eindrücke exotisch anmuten.

Viele  köstliche Barfood- Rezepte werden vorgestellt, und es wird auch zumeist verraten, welche Getränke man in den einzelnen Ländern dazu genießt. Zum "Salade Lyonnaise" beispielsweise passt ein leichter, fruchtiger Côtes-de Provence-Rosé oder ein würziger "Entre deux mers" aus dem Bordelais, während man zu "eingelegtem Paprika mit Salamibroten" aus Ungarn  ein Glas Rotwein aber auch gut gekühlten Tokajer trinkt.

Sehr delikat ist das Rezept für "Pfirsiche mit Olivenöl und Parmaschinken". Dazu passt ein italienischer Wein ebenso wie Prosecco oder Aperol Spritz. Wer möchte, kann eine "Typische Heurigenplatte" aus Österreich zubereiten und Grünen Veltliner dazu reichen oder auch ein "Raclette" auf den Tisch bringen und einen Gutedel dazu genießen.

Die vielen delikaten Rezepte aus 24 Ländern machen neugierig, auch wenn manche vorgestellten Blaue-Stunden-Speisen eher mit anderen Getränken harmonieren, wenn man dem Autor Glauben schenkt. Gottlob gibt es für Muscheln zwei Rezepte im Buch. Die "Muscheln mit Knoblauch und Koriander“ aus Portugal passen sehr gut zu Vinho Verde. Das belgische Muschelgericht harmoniert wohl eher zu Bier und zu "Haggis Meatballs" gönnt sich der Brite einen Whisky.

Hin und wieder liest man sogar, welche Musik im Hintergrund spielen sollte, um sich sinnlich in das Land zu versetzen, dessen Speisen und Getränke man gerade genießt.


Sehr empfehlenswert

Helga König

Überall im Fachhandel erhältlich.

Rezension: Cheers, Ladies!- Jennifer Croll, Kelly Shami- Prestel.

Verfasst hat dieses Buch die Kanadierin Jennifer Croll. Sie arbeitet als Schriftstellerin des Weiteren als Lektorin und schreibt zudem Artikel für Hochglanzmagazine. 

Kelly Shami, die Illustratorin, lebt in New York und arbeitet als Künstlerin und Schmuckdesignerin. Ihr besonderer Illustrationsstil führte zur Zusammenarbeit mit Marken wie Adidas, Nike, MTV, Cover Girl etc. 

Cheers Ladies! ist eine Hommage an 60 herausragende Frauen, die alle dazu beigetragen haben, das kulturelle Erscheinungsbild unserer Welt zu verändern. Dabei entstand die Idee zu den jeweiligen Cocktails in einigen Fällen durch das Werk der Namensgeberin zum Teil aber auch durch ihr Umfeld oder ihren persönlichen Stil. Bei manchen Cocktails handelt es sich nur um den Lieblingsdrink einer der Frauen, andere hingegen sind der subtile Ausdruck einer besonders prägnanten Persönlichkeit, gewissermaßen eine Interpretation der fokussierten Person. 

Bevor man die einzelnen Getränke näher kennenlernt, werden Utensilien zur Grundausstattung für die Zubereitung von Cocktails näher vorgestellt. Dann erfährt man etwas über traditionelle Gläser für Cocktails und auch das ein oder andere zu typischen Spirituosen sowie zu anderen Cocktailzutaten. Zudem werden Garnituren und Krusten (nicht alles ist aus Salz) vorgestellt. 

Für jede Dame und ihren persönlichen Cocktail steht eine Doppelseite zur Verfügung. Man erfährt auf der linken Seite stets etwas über die auf der rechten Seite visuell dargestellte  Person und erhält zudem das Rezept für den jeweiligen personenbezogenen Cocktail. 

Seite für Seite stellt sich die Präsentation witzig, originell und dabei kurzweilig dar. Die Kurzbiografien erweisen sich als spannende Lektüre, die Lust darauf machen, spezielle Drinks auszuprobieren uns so diese Personen auch sinnlich wahrzunehmen.

Virginia Woolf, die Wegbereiterin der modernistischen Literatur, bekannt für ihre experimentellen Romane und engagierten Essays, in denen sie die Gleichberechtigung der kreativen Frau forderte,  füllte sich im Alter von 59 Jahren Steine in die Taschen ihres Mantels und nahm sich in einem Fluss das Leben. Ihr Cocktail enthält viel Limettensaft. Das passt zu ihrem Ende. 

Marlene Dietrich, eine großartige Schauspielerin mit politischem Bewusstsein soll am Set Zitronen gelutscht haben, weil sie glaubte, das straffe die Mundmuskulatur. Den Drink, dessen Rezept man im Buch nachlesen kann, soll sie sich in einer Bar in Hollywood immer wieder bestellt haben, bis er schließlich ihren Namen erhielt. Zitronen gibt es hier nur als Garnitur.

Simone de Beauvoir genoss in Pariser Cafés am liebsten Aprikosencocktails und die 96 jährige Stilikone Iris Apfel schätzt Campari mit Sodawasser. Diesen Drink muss man sich merken, vielleicht hilft er ja, dass man bis ins hohe Alter jung bleibt.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Cheers, Ladies!: Berühmte Frauen und ihre Cocktails

Rezension: Wein genießen- Paula Bosch- Callwey

Die bekannteste, deutsche Sommelière und Weinautorin Paula Bosch ist die Verfasserin des sehr schönen, reich bebilderten und dabei informativen Werkes "Wein genießen", in dem sie ihr Weinwissen an ihre Leser weitergibt.

Das Buch ist in insgesamt 13 Kapitel untergliedert. Im Vorwort erfährt man, welches Ziel Paula Bosch mit ihrem Buch verfolgt. Es geht darum, die Veränderungen in der Weinproduktion, im Handel sowie beim Weintrinken aufzuzeigen und mit den Lesern auf Entdeckungsreise durch die internationale Weinwelt zu gehen. Hier berichtet die Sommelière aus ihrer Schatzkiste von Erfahrungen, Entwicklungen und Erkenntnissen beim Servieren wie Probieren von Wein.

Wein ist für Paula Bosch ein komplexes aber auch faszinierendes Thema. Dies ist der Grund, weshalb wir möglichst viel über ihn wissen sollten, um ihn so gut wie möglich zu verstehen.

Im ersten Kapitel nimmt die Autorin ihre Leser mit auf eine Kurzreise durch 13 verschiedene Weinbauländer, die sie häufig, mitunter sogar jährlich besucht. Ihre Reise beginnt in Deutschland. Hier skizziert sie zunächst die Entwicklungen im deutschen Weinbau, listet Zahlen zur Rebfläche, Produktion, zu den Anteilen von Weiß und Rot und den wichtigsten Rebsorten weiß und rot auf, um zu guter Letzt den Exportanteil des Weines  zu benennen.

Dann listet sie Besonderheiten und Gründe auf, die für die Qualität der deutschen Weine sprechen, und beschreibt kurz und knackig die Anbaugebiete und Regionen, um daraufhin bemerkenswerte Empfehlungen zu geben, teilweise von Weingütern, die selbst Weinkennern nicht immer bekannt sind. In genau dieser Weise verfährt die Autorin bei den Weinbauländern Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Südafrika, Australien, Argentinien, Chile und den USA. Alsdann stellt #Paula_Bosch junge oder angesagte Winzer und ihre Weine aus besagten Anbaugebieten vor und nennt jeweils drei spezielle Weine, die man unbedingt probieren sollte. 

Von alten und neuen Hypes liest man. Hier geht es um Reflektionen über Biowein, biologisch-dynamisch erzeugten Wein, Naturwein, Orangewein und um veganen Wein. Anschließend lernt man rote und weiße Rebsorten näher kennen. Hierzu gibt es auch schöne Fotos und stets eine exaktes Porträt plus Typisierung und eine Auflistung der jeweiligen Aromen als auch der Bodenbeschaffenheiten in verschiedenen Weingebieten. Zudem erfährt man, wie viel ha der Rebsorte in den einzelnen Ländern angebaut werden, um sich anschließend mit Champagner, Sekt und Co befassen zu können und wiederum tolle Tipps zu Erzeugern vermittelt zu bekommen. 

Spannend ist auch, was die Autorin in Sachen Prosecco schreibt und hier vor allem, woran man einen guten Prosecco erkennt. Noch spannender wird es im Kapitel "Vom richtigen Weinkauf". Dort lässt Paula Bosch in ihren Betrachtungen weder Supermärke, den Weinfach-, noch den Onlinehandel aus und gibt Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte. 

Im Kapitel "Erhalte mir die Qualität" erfährt man mehr zu "Keller, Klimaschrank und Korkenzieher", liest über Gläser und deren Form sowie auch über deren Funktionalität und kann sich nicht zuletzt über das Dekantieren kundig machen. Weiter geht es mit dem Probieren von Wein und was man zu einem solchen Zeitpunkt tunlichst vermeiden sollte. Hier liest man beispielsweise auch, was man bei den Trinktemperaturen beachten muss. 

Es führt zu weit, alles, was im Buch benannt wird, hier anzureißen. Spannend zu lesen ist das Kapitel Weinkarten und Sommeliers in der Gastronomie. Dort erfährt man mancherlei, was in anderen Weinbüchern nicht zur Sprache gebracht wird. 

Im Kapitel “Essen und Trinken“ geht es darum, welche Weine zu welchen Speisen oder Lebensmitteln passen. Diese Seiten des Buches sollte man immer mal wieder studieren und die angebotenen Kombinationen auch probieren. Ganz wichtig scheint mir der Satz "Je weniger und einfacher die Beilagen oder das Drumherum bei Fleisch und je edler die Jus, desto größer, besser und raffinierter darf die Qualität des Rotweins sein". 

Die Informationen zu Käse und Rotwein sind hervorragend. Man sollte auch hier immer wieder nachlesen, bevor man zur Tat schreitet, da nur Ignoranten das Rad bekanntermaßen zweimal zu erfinden suchen. Im Einmaleins für gelungene Kombinationen erfährt man all das, was man sich tief ins Gedächtnis einprägen sollte, beispielsweise, dass Bitterkeit durch Säure und Schärfe (Zitrone, Ingwer, Chili und Pfeffer) verstärkt wird. Dann beantwortet Paula Bosch eine Vielzahl bemerkenswerter Fragen, so etwa die Frage "Wie ernst nehmen Sie Punktebewertungen?" Und in dem sich dann anschließenden Kapitel werden "Fragen rund um den Wein" mehr als nur zufriedenstellend beantwortet. Abgerundet wird das Buch mit Adressen von 50 sehr guten Weinbars, Bezugsquellen für Wein sowie eine Verzeichnis zu Büchern, jährlichen Weinführern, Magazinen, Bloggs, Websites, Weinkursen sowie Weinschulen und Weinmessen. 

Alles in allem ein grandioses Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle. 

Maximal empfehlenswert.

Überall im Fachhandel erhältlich

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Wein genießen: Das Weinwissen Deutschlands bekanntester Sommelière

Rezension: Das Winzer-Jahr im Rheingau- Ein Tagebuch- Bernd Bräuer, Jochen Neher

Dieses zauberhafte Büchlein ist eine Teamarbeit von Jochen Neher,  dem Besitzer des Weinguts Mohr in Lorch im Rheingau und Prof. Dr. Bernd Bräuer, in dessen Verlag das Werk veröffentlicht wurde. Bei der vorliegenden  Publikation  handelt es sich um ein spannend zu lesendes Tagebuch, durch das man einen erkenntnisreichen Einblick in den Arbeitsalltag des Winzers Jochen Neher  entgegengebracht bekommt. 

Zudem enthält das Büchlein viele schöne Fotos aus der Region, auch Gemäldeabdrucke und Zeichnungen, die dem Betrachter den Rheingau näherbringen. Aufgelockert ist das Tagebuch des Winzers durch Anekdoten und kleine Texte, die sich mit dem Weingenießer Johann Wolfgang von Goethe befassen, der im September 1772, von Wetzlar kommend,  nach Ehrenbreitstein (Koblenz) wanderte und dort die Schriftstellerin Sophie von La Roche und ihre Familie besuchte. Die Tochter des Hauses heiratete später den Frankfurter Kaufmann Peter Anton Brentano, dessen Familie in Winkel im Rheingau ein Anwesen besaß, das Goethe 42 Jahre später ebenfalls aufsuchte. Über besagte Reise liest man im Buch auch Wissenswertes und hat Gelegenheit kleine Textauszüge aus Goethes Tagebuch zu studieren, welches durch das Tagebuch Jochen Nehers vortrefflich ergänzt wird. Im Rheingau spielt Zeit offenbar keine Rolle. 

Alles könnte jetzt sein. Man staunt, an welchen Orten der Dichter Goethe dort 1814 und auch ein Jahr später sich kundig gemacht hat und versteht dessen Liebe zum Wein besser, wenn man auf den letzten Seiten etwas über seine Familie und deren beruflichem Tun in Erfahrung  bringen konnte. 

Dass Goethe Wein beschrieb und bedichtete, ist gewiss einigen nicht unbekannt, dass er bei Tisch den Weinbau thematisierte und Weingespräche führte, erahnt man natürlich, dass er Winzerhäuser und Reben zeichnete, wissen jedoch bestimmt nur eine kleine Anzahl von  Goethekennern. Dem Dichter auf Frankfurt hätte das Tagebuch des Winzers Jochen Neher bestimmt sehr gut gefallen und er hätte vielleicht bei Tisch in Weimar daraus vorgelesen, so etwa die Aufzeichnung, die der Lorcher zwischen dem 8. Januar bis 21. Januar gemacht hat und  hätte gewiss anschließend zu diskutieren begonnen. 

Schon hier  zu Jahresbeginn begreift man wie vielschichtig die Arbeit eines engagierten Winzers ist, der z.B. Weinberge zu den eigenen durch Pacht hinzugewinnt, kurz darauf sich eine Woche fachlich weiterbildet und den zum Zeitpunkt als er die Notizen machte, die Terroir-Thematik besonders interessiert hat. Doch ich möchte hier die Tagebucheintragungen nicht verkürzt wiedergeben, denn dies würde die Spannung mindern. 

Vielleicht aber das: Man erfährt, wann die Flaschen gefüllt werden und  macht sich bewusst wie viel Arbeit damit verbunden ist.  Eine Flasche von jeder Sorte wird ins Weinlabor geschickt. Dort werden die wichtigsten Parameter analysiert. Benötigt werden diese für die amtliche Prüfnummer, die jeder Qualitätswein trägt. Was in der Folge geschieht, entnimmt man dem Tagebuch natürlich auch. Neben den Arbeiten im Weinberg und im Keller geht es auch um das Ausliefern der Weine, um Weinproben und vieles andere mehr. 

Von Eintragung zu Eintragung wird immer klarer, was der Winzer und Weingutsbesitzer leisten muss. So gehören auch Fachsitzungen und Besprechungen über Weinbau-Politik beispielsweise zu all dem, was dieser agile Manager mit grünem Daumen auf seiner Agenda stehen hat. 

Ich empfehle das Buch allen sehr gerne, darüber hinaus natürlich die Weine des Weinguts Mohr. Anbei der Link zu den Weinbesprechungen:  https://helga-koenig-wein.blogspot.de/2018/02/bio-weingut-mohr-lorch-am-rhein-5.html
Helga König

Link zum Weingut: www.weingut-mohr.de
Link zum Verlag zwecks Buchbestellung:
http://www.weinstubeambrunnen.de/verlagsbuchhandlung.php