Die bekannteste, deutsche Sommelière und Weinautorin Paula Bosch  ist die Verfasserin des  sehr schönen, reich bebilderten  und dabei informativen Werkes "Wein genießen",  in dem sie  ihr Weinwissen an ihre Leser weitergibt.
Das Buch ist in insgesamt 13 Kapitel untergliedert.  Im Vorwort erfährt man, welches Ziel Paula Bosch mit ihrem Buch verfolgt. Es geht darum, die Veränderungen in der Weinproduktion, im Handel sowie beim Weintrinken aufzuzeigen und mit den Lesern auf  Entdeckungsreise durch  die internationale Weinwelt  zu gehen. Hier berichtet die Sommelière  aus ihrer Schatzkiste von Erfahrungen, Entwicklungen und Erkenntnissen  beim Servieren wie Probieren von Wein.
Wein ist für Paula Bosch ein komplexes aber auch faszinierendes Thema. Dies ist der Grund, weshalb wir  möglichst viel über ihn wissen sollten, um ihn  so gut  wie möglich zu verstehen.
Im ersten Kapitel nimmt die Autorin  ihre Leser mit auf eine Kurzreise durch 13 verschiedene Weinbauländer, die sie  häufig, mitunter sogar jährlich besucht. Ihre Reise beginnt in Deutschland. Hier skizziert sie  zunächst die Entwicklungen im deutschen Weinbau, listet  Zahlen zur Rebfläche, Produktion,  zu den Anteilen von Weiß und Rot und den wichtigsten Rebsorten  weiß und rot auf, um zu guter Letzt den Exportanteil des Weines  zu benennen.
Dann  listet sie  Besonderheiten und Gründe auf, die für die Qualität  der deutschen Weine sprechen, und beschreibt kurz und knackig  die Anbaugebiete und Regionen, um  daraufhin bemerkenswerte Empfehlungen zu geben, teilweise von Weingütern, die  selbst Weinkennern nicht immer bekannt sind.
In genau dieser Weise verfährt die Autorin bei den Weinbauländern Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Südafrika, Australien, Argentinien, Chile und den USA. Alsdann stellt #Paula_Bosch  junge oder angesagte  Winzer und ihre Weine  aus besagten Anbaugebieten vor und nennt jeweils drei  spezielle Weine, die man unbedingt probieren sollte. 
Von alten und neuen Hypes liest man. Hier geht es um Reflektionen über  Biowein,  biologisch-dynamisch erzeugten Wein, Naturwein, Orangewein und um veganen Wein.
Anschließend lernt man rote und weiße Rebsorten näher kennen. Hierzu gibt es auch schöne Fotos und stets eine exaktes Porträt plus Typisierung und eine Auflistung der jeweiligen Aromen als auch der Bodenbeschaffenheiten in verschiedenen Weingebieten. Zudem erfährt man, wie viel  ha  der Rebsorte in den einzelnen Ländern  angebaut werden, um sich anschließend mit Champagner, Sekt und Co befassen zu können und wiederum tolle Tipps zu  Erzeugern vermittelt zu bekommen. 
Spannend ist auch, was die Autorin in Sachen  Prosecco  schreibt und hier vor allem, woran man einen guten  Prosecco erkennt.
Noch spannender wird es  im Kapitel "Vom richtigen Weinkauf". Dort lässt Paula Bosch in ihren Betrachtungen weder Supermärke, den Weinfach-, noch den Onlinehandel aus und gibt Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte. 
Im Kapitel "Erhalte mir die Qualität" erfährt man mehr zu "Keller, Klimaschrank und Korkenzieher", liest über Gläser und deren Form sowie auch über deren Funktionalität und kann sich  nicht zuletzt über das Dekantieren kundig machen. Weiter geht es mit dem Probieren von Wein und was man zu einem solchen Zeitpunkt tunlichst vermeiden sollte. Hier liest man beispielsweise auch, was man bei den Trinktemperaturen beachten muss. 
Es führt zu weit, alles, was im Buch benannt wird, hier anzureißen. Spannend  zu lesen ist das Kapitel Weinkarten und Sommeliers in der Gastronomie. Dort erfährt man mancherlei, was in anderen Weinbüchern nicht zur Sprache gebracht wird. 
Im Kapitel “Essen und Trinken“  geht es darum, welche Weine zu  welchen Speisen oder Lebensmitteln passen. Diese Seiten des Buches sollte man immer mal wieder studieren und die angebotenen Kombinationen auch probieren. Ganz wichtig scheint mir der Satz "Je weniger und einfacher die Beilagen oder das Drumherum bei Fleisch und je edler die Jus, desto größer, besser und raffinierter darf die Qualität des Rotweins sein". 
Die  Informationen zu Käse und Rotwein sind  hervorragend. Man  sollte auch hier immer wieder nachlesen, bevor man  zur Tat schreitet, da nur Ignoranten das Rad  bekanntermaßen  zweimal zu erfinden suchen. Im  Einmaleins für gelungene Kombinationen erfährt man  all das, was man sich  tief ins Gedächtnis einprägen sollte, beispielsweise, dass Bitterkeit durch  Säure und Schärfe (Zitrone, Ingwer,  Chili und Pfeffer) verstärkt wird.
Dann beantwortet Paula Bosch eine Vielzahl bemerkenswerter Fragen, so etwa die Frage "Wie ernst nehmen Sie Punktebewertungen?" Und in dem sich dann anschließenden  Kapitel werden "Fragen rund um den Wein" mehr als nur zufriedenstellend beantwortet.
Abgerundet wird das Buch  mit Adressen  von 50 sehr guten Weinbars, Bezugsquellen für Wein sowie eine Verzeichnis zu Büchern, jährlichen Weinführern, Magazinen, Bloggs, Websites, Weinkursen sowie Weinschulen  und Weinmessen. 
Alles in allem ein grandioses Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle. 
Maximal  empfehlenswert.
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Wein genießen: Das Weinwissen Deutschlands bekanntester Sommelière
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