Den Gault& Millau schätze ich seit vielen Jahren, obschon er bekanntermaßen nicht nur Freunde hat und ich mich lange mit den Rezensionen seiner Kritiker auseinander gesetzt habe, um auszuloten, ob deren Kritik tatsächlich auch fair ist. Sie ist es zumeist nicht, denn die Kritik wird selten wirklich nachvollziehbar begründet. Dies aber ist notwendig, wenn man fair bleiben möchte.
Wer bewertet, schafft sich immer Feinde. Bei der Fülle der Weine, die im Gault& Millau getestet werden, können freilich keine detaillierten Begründungen geliefert werden und das sorgt möglicherweise für Verdruss. Hier ist Vertrauen angesagt.
Die Noten und Weingutbeschreibungen sind das Ergebnis vieler Verkostungen von Weinprofis, die beruflich nicht im Kontakt mit den zu testenden Weingütern stehen, versichert der Gault& Millau. Es wird immer im Team verkostet, liest man, um auf diese Weise Tagesschwankungen auszugleichen. Auf den letzten Seiten des Buchs werden die 18 Tester näher vorgestellt. Unter ihnen ist auch der Chefredakteur #Sascha_Henn, der zum Abschluss des Buches eine lesenswerte Kolumne verfasst hat. Angeführt wird die Testerpräsentation vom charmanten Chefredakteur und Herausgeber #Joel_B_Payne, der zu Beginn mit dem Vorwort aufwartet.
Kommuniziert werden zunächst die #Weintrends 2016, die sich als interessanter aber auch erfreulicher Lesestoff erweisen, speziell #Romana_Echenspergers Plädoyer auf die Rebsorte #Silvaner.
Alsdann werden die Jahressieger vorgestellt: Dabei werden die Wahl sehr präzise begründet. Winzer des Jahres 2016 sind Peter Bernhard und #Peter_Jakob_Kühn, Weingut Peter Jakob Kühn, Oestrich, Rheingau.
Es folgen weitere Jahressieger:
Florian Lauer, Weingut Peter Lauer, Mosel, Kollektion des Jahres,
Philipp, Wolfgang und Ulrich Luckert, Weingut Luckert, Aufsteiger des Jahres,
Hans Erich Dausch, HE-Weine, Landau Pfalz, Entdeckung des Jahres,
Frank Glür, Esszimmer München, Sommelier des Jahres
Sebastian Georgi, 485 Grad Köln Weinkarte des Jahres
Präsentiert werden dann in der Folge die Siegerweine und auch die Spitzenreiter im Segment Winzersekt, Spätburgunder, Weißer Burgunder, Silvaner, Riesling trocken 2014 und andere mehr, so etwa die Spitzenreiter Edelsüß 2012.
Über die Rebsorten in Deutschland erfährt man Wissenswertes, bevor man aufgeklärt wird, wie überhaupt der Weinguide entsteht, wie bewertet wird und wie man ihn liest. Das Notensystem wird näher erläutert und dann geht es wie jedes Jahr zur Sache.
Vorgestellt werden von Seite 85- 919 die Regionen, die 1000 besten Weinerzeuger und 11.745 Weine.
Den Beurteilungen der Weingüter und ihrer Weine pro Region, wurde stets eine lesenswerte Kolumne vorangestellt, die sich auf die Weine oder Belange der jeweiligen Region bezieht.
Die einzelnen Weingüter sind mit Bewertungstrauben versehen. Zunächst werden stets die Kontaktdaten genannt. Man erfährt, wer Inhaber und wer Kellermeister und Betriebsleiter ist. Die Öffnungszeiten werden auch genannt und zudem Besonderheiten, wie etwa Informationen im Hinblick auf hauseigene Restaurants oder Straußwirtschaften.
Dann liest man immer Wissenswertes zur Rebfläche, der Jahresproduktion, zu den besten Lagen, zu dem Boden, den Rebsorten, dem Durchschnittsertrag und den besten Jahrgängen. Anschließend erfolgt ein Kurzportrait des Winzer und seiner Weine und es werden die verkosteten Weine aufgelistet sowie die Gault Millau Bewertung angeführt.
Nachtesten ist angesagt, denn die Bewertungen sind kein Endurteil. Ein solches gibt es in Sachen Wein generell nicht.
Ein Bild von einem typischen Flaschenetikett rundet das Ganze ab. Insgesamt erhält man einen guten Überblick, auch wenn die getesteten Weine nicht ausführlich beschrieben werden. Solche Beschreibungen sind auch nicht Gegenstand dieses Weinführers dieser Art.
Der Anhang weist u.a. die besten Winzer der letzten 10 Jahre aus, erläutert das deutsche Weinetikett und nennt auch gute Fachhändler für deutsche Weine.
Das Buch enthält eine Karte mit persönlichen Zugangsdaten zu den exklusiven Web&App-Services des Gault-Millau Weinguide Deutschland 2016.
Wie stets ist auch in diesem Jahr der Hault_Millau_Weinguide_Deutschland empfehlenswert, um sich einen guten Überblick zu verschaffen und sich alsdann konkret in die Weine zu vertiefen.
Helga König
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