Stuart Pigott, einer der weltweit bedeutendsten Weinjournalisten und der Weinkritiker Manfred Lüer sowie der Fotograf Andreas Durst nehmen den Leser mit auf eine Weinreise an die Mosel. Thematisiert werden die Region Mittelmosel, Terrassenmosel, Saar, Ruwer und Trier, die Obermosel und Luxemburg, die dortigen Weingüter und auch die Weine.
Zu Beginn wird man auf einige interessante Sehenswürdigkeiten in der Region aufmerksam gemacht. Die alte Römerstadt Tier gehört dazu mit ihren vielen römischen Bauten, auch die romantische Burg Eltz in Münstermaifeld und das Städtchen Traben-Trabenbach mit seinen schönen Jugendstilgebäuden.
Pigott fokussiert zunächst die Mittelmosel, berichtet vom Terroir dort und hier besonders vom Schiefer, dem durch enormen Druck entstandenen metamorphen Gestein aus dünnen, leicht spaltbaren Schichten. Es gibt viele Arten von Schiefer, die in Farben und chemischer Zusammensetzung sehr unterschiedlich sind. Dieses spezielle Terroir ist der maßgebliche Grund für die guten Weine an der Mittelmosel.
Pigott nennt viele sehr guter Weingüter und beschreibt deren Weine erwartungsgemäß bestens. Das "Weingut Dr. Weins-Prüm" und "Weingut Dr. Losen" mit ihren edlen Rieslingen aber auch das "Weingut Fritz Haag" gehören dazu.
Haags trockene Weine schmecken hervorragend, allerdings trinke ich nur dann ein Glas davon, wenn der Wein von einem Fischgericht mit Rahmsauce oder dergleichen begleitet wird, damit der Magen wegen der Säure nicht sofort rebelliert.
Die Autoren erklären gut nachvollziehbar den Unterschied zwischen "Spontangärung" und "Vergärung mit Reinzuchthefe". Sie stellen zudem vier junge Winzerinnen in Trittenheim vor und vergessen auch nicht dem Leiwener Jungwinzer Gerhard Grans vom "Weingut Grans-Fassian" Aufmerksamkeit zu schenken, dessen Spät- und Auslesen man sich nicht entgehen lassen sollte.
Einen bekömmlichen Riesling vom "Weingut St. Urbanshof" habe ich neulich noch getrunken, ein typischer un- trockener Mosel-Riesling, bei dem die Traubensüße mit der lebhaften Säure und den strahlenden Fruchtaromen spielt.
Die abschüssigen Weinterrassen widmet Pigott ein weiteres Kapitel, stellt dort ebenfalls sehr gute Weingüter vor, u.a. das "Weingut Albert Kallfelz", dessen Weine ich bereits getrunken habe, sein Urteil insofern bestätigen kann und skizziert einladend bemerkenswerte Hotel und Restaurants in der Region. Entsprechend verfährt er mit den Weinen an Saar, Ruwer und Trier. Hier hat mir die Beschreibung des "Weingut Egon-Müller-Scharzhof", des "Weingut Kartäuserhof" und "C. von Schubert`sche Gutsverwaltung / Maxim Grünhaus" am besten gefallen. Die Weine von Grünhaus sind fülliger und fruchtbetonter, auch direkter in der Art als früher und zeigen, dass sie bereit sind dem neuen Geschmack entgegen zu kommen, ohne deshalb dem Zeitgeist hinterher zu hecheln.
Mit großem Interesse habe ich von den Weinen an der Obermosel und in Luxemburg gelesen, die ich bisher noch nicht kennengelernt habe. Ihre Beschreibung macht mich allerdings neugierig.
Von allen im Buch präsentierten Restaurants dürfte "Lea Linster" die Adresse sein, die Gourmets am meisten aufhorchen lässt. Spitzenküche in Luxemburg und Weinkarte mit tausend Referenzen, beste Weine der luxemburgischen Mosel. Eine Fahrradtour entlang der Mosel kann ich allen Weinreisenden empfehlen. Die Verkostungen sollte man klugerweise auf die Abende verlegen.....:-))
Das Buch ist ein sehr guter Reisebegleiter.
Überall im Fachhandel erhältlich
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